Patienteninformation

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Der Therapieraum meiner Praxis für Psychotherapie in Hattingen

„Auch das glücklichste Leben ist nicht ohne ein gewisses Maß an Dunkelheit denkbar; und das Wort ‚Glück‘ würde seine Bedeutung verlieren, hätte es nicht seinen Widerpart in der Traurigkeit.“

Carl Gustav Jung

Unwetter

Wer lange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen

Friedrich Nietzsche

 

Leben als Wandel: die Krise der Lebensmitte

C.G. Jung war der erste Psychologe, der sich intensiv mit der sogenannten „Midlife-Crisis“ beschäftigt hat. C.G. Jung meint, die Krise der Lebensmitte sei eine notwendige Krise. Es ist ganz normal, dass wir in der ersten Lebenshälfte einseitig leben. Wir brauchen ein starkes Ego, um uns im Leben zurechtzufinden. Aber in der Lebensmitte geht es darum, vom Ego zum Selbst, zur eigenen Personenmitte vorzustoßen. Getrenntes verbinden, Altes loslassen, nach innen gehen

In Deutschland ist die Berufsbezeichnung Psychotherapeut rechtlich geschützt.

Was ist Psychotherapie eigentlich?

Psychotherapie soll eine Veränderung im Handeln, Denken, Fühlen und Wollen des Klienten herbeiführen, die ein freiwilliges Hinterfragen der bisher erworbenen Gewohnheiten [Schemata] und den sich daraus ergebenden Überlebensstrategien und Grundeinstellungen beinhaltet.

Nicht jeder darf eine Psychotherapie durchführen.

Aus der Formulierung des Psychotherapeutengesetzes in Deutschland: jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist. (§ 1 Abs. 3).

Hingegen gehören nicht zur Psychotherapie:

  • „Psychologische Tätigkeiten, die die Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder sonstige Zwecke außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben“.
  • So sind in Deutschland z. B. Beratungsgespräche mit Lehrern, Sozialarbeitern und auch Seelsorgegespräche keine Psychotherapie.
  • Deutlich unterscheidet sich auch das Coaching von der Psychotherapie.
  • Von Psychotherapie ist auch zu unterscheiden die psychologische Beratung, die in verschiedensten Teilgebieten der Psychologie zum Einsatz kommt (z. B. Formen der Paar- und Erziehungsberatung ohne Vorliegen psychischer Störungen, berufliches Coaching), aber nicht zur Heilkunde gehört.

Gesprächspsychotherapie

ist in Deutschland für Erwachsene anerkannt (nach Berufsrecht, aber nicht ausreichend für die vertiefte Ausbildung zum Psychotherapeuten und keine Kostenerstattung durch die Kassen).

 

Wann brauche ich eine Psychotherapie?

Ein traumatisches Erlebnis aus meiner Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter taucht immer wieder aus der Tiefe meines Unterbewusstseins auf, verkleidet in Träumen oder in Form von plötzlichen Gefühlsschwankungen.

Der Verlust einen geliebten Menschen, eines für mich wichtigen Angehörigen oder mir anders nahestehenden Menschen. In der Trauerarbeit muss ich lernen Abschied zu nehmen und lernen, mit dem Verlust umzugehen, neue Wege in das Leben zurückfinden.

Ein Burnout im Beruf beginnt oft schleichend, gefühltes Mobbing, fehlende Anerkennung, Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, das Funktionieren-Müssen im Räderwerk des Alltags.

Die Angst vor dem Verlust an Kontrolle über das Leben. Misstrauen entsteht und daraus wird Hass und Neid. Gefühle der Einsamkeit, des sich Unverstanden-Fühlens. Dann tauchen Existenz- und Verlustängste auf oder latente Angstzustände, die sich zu panischen Ängsten steigern, die sich in Panikattacken entladen. Phobische Ängste

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen machen sich bemerkbar und bestimmen zunehmend das Leben und den Tagesablauf, der Mensch wird zum Sklaven seiner Rituale, mit deren Hilfe er krampfhaft versucht, jegliche Kränkung, Fehlverhalten oder Kritik zu vermeiden.

Aus depressiven Reaktionen wird eine anhaltende Depression. Der Mensch versinkt immer mehr in dem Sumpf der Hoffnungslosigkeit und es droht ein Abgrund, ein tiefes Loch, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Depressionen können auch phasenweise auftreten. Die Stimmung kippt ganz plötzlich um und die Lebensfreude verschwindet.

Psychosomatische Symptome, also psychische Ursachen für körperliche Reaktionen wie Schlaflosigkeit, Verspannungen in den Schultern, im Nacken, körperliche Schmerzen, Unwohlsein und Übelkeit schon am Morgen. Bluthochdruck, mir platzt der Kopf, Kopfschmerzen bei Stress oder mir schlägt es auf den Magen und Darm, Reizdarm in Verbindung mit Sodbrennen, Flatulenz oder der Bildung von Magengeschwüren [Ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) ist eine tiefe Wunde in der Schleimhaut des Magens. Diese entsteht, wenn die Schutzmechanismen gegen die Magensäure versagen. Beschädigt das Geschwür größere Blutgefäße tief in der Schleimhaut, kommt es zu einer Blutung].

Persönlichkeitsstörungen fallen eher den Mitmenschen auf, werden aber auch oft missbraucht, um den anderen verletzend zu beschreiben: "Du narzisstischer Egoist", "Du hysterische Ziege", "Du menschliches Chamäleon". "Du Versager", "Du Muttersöhnchen".

Wenn aus Liebe Hass geworden ist, dann ist es oft schon zu spät für eine Heilung. Die Gräben sind ausgehoben und ein Kampf um die Vorherrschaft beginnt. Beziehungskonflikte und Missverständnisse unter Menschen einer Familie sind nicht immer ohne Hilfe von außen zu lösen. Leider werden solche Probleme lieber unter den Teppich gekehrt, erduldet und schamhaft verschwiegen.

Was passiert in der Psychotherapie?

Psychotherapie ist nicht das Konsumieren und Befolgen von guten Tipps oder vorbereitete Lösungswege, die es dann nur zu befolgen gilt und die das Leben einfacher machen. Dafür gibt es Ratgeber.

 

In einer Therapie ist die Mitarbeit des Klienten von zentraler Bedeutung.

Therapie ist Arbeit an sich selbst. Entscheidend dabei ist die Therapiemotivation. Die Lösung eines inneren Konfliktes muss erarbeitet werden, ja besser gesagt erkämpft werden.

Unsicherheiten, Selbstzweifel sind eigentlich hilfreich, denn sie können zu einer Selbsterkenntnis führen, die wiederum den Wunsch nach Veränderung bewirkt, der dann erst durch das alltägliche Handeln in unser Verhalten einfließen kann.

Dazu gehören dann eben auch eine gewisse Selbstkontrolle, Ausdauer und Disziplin. Auch der Umgang mit sogenannten "Fehlern" muss erlernt werden und führt nur dann zu dem Impuls "Ich will es besser machen". Das "Fehlermachen" gehört zum Menschen dazu. Doch wir Menschen neigen oft dazu, die Schuld an unserem Fehlverhalten oder unseren Leiden anderen zuzuschreiben. Wir sollten aber zuerst einmal lernen, uns unsere Fehler einzugestehen und dann gnädig mit uns sein und versuchen, uns selbst zu verzeihen.

Es gibt keine perfekten Menschen. Der Mensch ist normalerweise ständig in Entwicklung und Veränderung. Selbst unser Körper erneuert sich alle 7 Jahre, d.h. nicht, dass Krankheiten verschwinden, wenn wir untätig daneben stehen. Natürlich gibt es unheilbare Krankheiten! Doch wenn wir uns dagegen nur wehren, machen wir es im Grunde genommen nur schlimmer.

Die gesamte Forschung besteht aus "Versuch und Irrtum". Jeder neue Tag gibt uns die Möglichkeit, neu zu beginnen. Therapie kann ein Abenteuer sein, aber ohne Leid keine Freude, ohne Licht keinen Schatten.

 

 

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